JN 80115 Wien am 15 Jüner 849 Verehrter Herr! Eure Exvollenz 5 . 4 100 Was mögen Sie gedacht haben, daß ich Ihr verehrtes, herrliches Schreiben, mit dem Sie die Güte hatten, mir 3 Exmmplere des zweiten Abschnittes einer Darstellung des Feldzuges in Italien zu übersenden, bis jetzt ohne ein Wort des Dankes und der Erwiederung ließt. dr Die Geschichte dieser Antwort ist eben eine höchst traurige. Ich haßt um be Oktober und schrieb den Brief, zu dann mich mein Herz drängte. Da tönten plötzlich die Dechorgen vom Stephansplatze her in mein Ihr und der ganze Gräuel dieses fluchwürdigen Tages rollt sich vor nur ab. dem Andringen einer mich nächst angehenden Familie nachgebend, verließ ich Wien, und ich gestehe, daß in dieser Zeit des Jammers Feder und Linte meine letzten Gedanken waren schon darum weil Feder und Einte, so wie jede Gelegenheit einen Brief durch die Post zu befördern, fehlte. Nach sechs Wochen zurückgekommen, fand ich den angefangenen Brief auf meinem Schreib tische liegen. Ich gestehen, daß er alles andere abgerechnet ein Gefühl verletzter Höflichkeitspflicht über mich kam. Aber, wie es so oft im Leben geschieht, daß die falsche Schan der Dichten Eintrag thet, fand ich es lächerlich etwas, das Sie selbst in der Zwischenzeit wahrscheinlich vergessen hatten, durch einen verspäteten Brief 121