Grillparzer, Franz: Brief an Josef von Wohlgemuth. Wien, 5.3.1819

müßte./. dürfte das keinen Unterschied machen da es sich doch nicht darum handelt wann man abgeht, sondern nur wie lang man aus bleibt. Wenn mir sein fester Entschluß und der Möglichkeit bis längstens zur Hälfte des Aprils von Verona abreisen zu können bekannt geworden ist, will ich gegen Ende des laufenden Monaths von Minn abge­en um noch vorher Venedig besehen und ein paar Tage in Verone mich aufhalten zu können. Dort werden wir uns sehen, unnarmen, die alte Freund. schaft durch neue auffrischen und dann es in Gottes Namen fort. Mir hüpft das Herz von Freude bei dem Gedanken. Drenn nur keine Schwierigkeiten. Wie selten kommt ein Tropfen Poesie ins Leben, daß uns ihn pontisch genießen, er ist ja doch nur ein schmalen Ersatz für so viel Prosa. Antwort so bald als möglich und- keine Schwierigkeiten! Anweisungen über die Art wie ich weisen und mir meinen Zug über Venedig nach Verma einrechten soll, ferner; welche Klugheits= und Versichts­Maßregeln erforderlich sind? würden mir sehr nicht kommen seyn. Leb wohl! Ich unmarme dich im Geiste wills Gott bald körperlich: Grillparzer 12 4. 12