Grillparzer, Franz: Brief an Georg Altmütter. o.O., 1821

IN 82147 1. Du verlangst von mir, ich soll sie dir beschreiben die ich liebe? Vor allem; die ich liebe, sagst du? Wollte Gott, ich könnte sagen, ja und Wollte Gott, mein Wesen wäre fahig, dieses rücksichtlosen Hingebens, dieses Selbstvergessens, dieses Unschließen dieses Untergehens, ab Ich in einer geliebten Gegen stand. Aber ich weiß nicht, soll ich es chöchste Selbst­heit nennen, wenn nicht noch schlimmer, oder ist es blos die Folge eines unbegränzten Strebens nacht Kunst und was zur den Kunst gehört, was mir alle andere dinge so aus den Augen rückt, daß ich sie wohl auf Augenblicke ergreifen nie aber lange festhalten kann!- Mit einem Wort; ich bin der liebe nicht fähige. So sehr mich ein werthes Wesen anziehen mag, so steht doch immer nach Etwas höher und die Bewegungen dieses Etwas verschlungen alle andern so ganz, daß nach einem Henke voll der glachendsten Zürdlichkeit leicht in ohne Trischeeren e ohne von besondere Ursache und ein Morgen dunkter ist der fremdesten Kälte, des Vergestens der Feindseligkeit möchte ich sagen. Ich glaube über­merkt zu haben, daß ich selbst in der Geliebten um das Bild liebe, das sich meine Phantasie von ihr gemacht habe, so daß mir das Wirkleiche zu einem Kunstgebilde wird das mich durch seine Übereinstimmung mit meinen Gedanken entzückt, bei der kleinstell