Grillparzer, Franz: Brief an Karl von Holtei. Wien, 18.1.1850

was ich um so nher glaube, als gerade in der neuesten Zeit wieder daven die Rede gieng, Ich werde mich unterweilt von dem Grunde der Ungrunde dieses Ge­richtes überzeugen und wenn es sich als wahr bewährt, durch meine Bekannte kein Unterrichtsministerium eine günstige Ennscheidung herbeizuführen suchen. Ich stand sonst mit dem Minister selbst ganz gut, seit ich ihm aber, über die von ihre ausgegangene Emanzipazion des Kathelischen Kleins meine Meinung im mißbilligenden Sinne offen ausgedrückt, dürfte er villeicht mir nieder wohl, obgleich gewiß nicht übel wollen. Dem mich einmal er ist ein eigentlich rechtschaffener Mann. Im Nothstalle könnte ich ihn euer persönlich sprechen. So viel vor der Hand. daß Braun von Braunthal mit seinen Vorlesungen durchgefallen wissen Sie bereits. Auch Shalscheines Heinrichs in Eine Stück zusammengezogen, scheint im Burgtheater nicht besonders angesprochen zu habe, die haarale sind außer sich, daß durch die Zusammenziehung so viel von dem böstlichen Historischen, wegggefallen ist, die Lumpe wissen viel was an Schaksper zu schätzen ist. Auch das Publikum wird alle Tage dummer ich auch Grillparzer