Grillparzer, Franz: Brief an Katharina Fröhlich. Hall, 14.6.1866
doch ein kleiner übrigens unschuldiger Ragen erspertworden ware. So waren kamen wir noch neuer Dreistungenfahrt in Hollen. Ich war aber so erschöpft, daß ich wie einLetrugkennen herumfrumelte und allen Leuten verkehrte Antworten gab. Von meiner Ermüdung erhohlteich mich dadurch, daß ich den Koster Auspackte, was auchetwas half.Meine Wohnung ist bei dem Apothekor des Ortes, dasZenern prächtig zwar mich der Aussicht auf einen Stollaber sonst sehr gut. Die Hausleute mit Enschluß derDienstbothen sehr gefällig. Heilte habe ich das ersteBad genommen, 20 Minuten mit 28 Grade Temperaturaber das steigt aufwärts, die Badezeit nämlich, aber nichtdie Temperatur. Ich muß übrigens auch Umschläge nochmen, was mich äußerst genied. Doktor Rabl schmichübrigens des Erfolges nicht so sicher als er- Wien war.Er findet, daß die Geschwubst größer geworden zudeßdie Arzt in Wien immer nur von Abeahme sprachen.das sey übrigens wie es sey. Die Luft her ist gutdie Kost ist schlecht. Ich schleiche im Gorten herumund lese auf jeder Bank von Evangelium wie inWien beim fröhnlicheres ungangenIch seyn Sie, auch den Schwestern alle Gute.Ich kann auch keines Konverts Bedienen weil ich meiSiegellatt zerbrahn habe.Grillparzer5. 81.