Altenberg, Peter: Brief von Peter Altenberg an Margarete Frenzel. Wien, 20.9.1917
Süße liebliche verehrte und
mir nunmehr unentbehrliche
Margarethe,
ich lege also hiemit, von heute an, 20./9.
1917, mein Dichter-Schicksal in Deine
zarten weißen Hände, in Deine zarte weiße
Seele! Niemand auf dieser Welt wird und
soll auch nicht unsere "heilige" Beziehung
verstehen, Du "Ottegebe" eines "Armen
Peter"! Durch mich bist Du in die
bisher unerforschte Romantik Deiner
eigenen Seele gedrungen, hast dich
entdeckt, Wer und Was Du bist,
Was Du brauchst und suchst, hast einen
Friedens-Stützpunkt gefunden in dem
Hin und Her, in dem Auf und Ab