Baden, den 6. IX. 1914.
Lieber Dr. Ottmann!
Es tut mir sehr leid, daß ich zweimal Ihren
lieben Besuch verfehlt habe – hätte mich sehr gefreut, Sie
zu sehen und zu sprechen. Ihre Anfrage betreffend,
teile ich Ihnen mit, dass ich mich einstweilen nur
finanziell an den Kriegslasten beteiligt habe, durch Beiträge
an das rote Kreuz und andere ähnliche Unternehmungen.
Von einer persönlichen Beteiligung muss ich einstweilen absehen,
da mein Dienst bald beginnt und außerdem meine
Zeit zum Teil durch meine Mutter in Anspruch genommen
ist, die infolge Ihrer Krankheit noch immer sehr darauf ange-
wiesen ist, dass sich ihre Angehörigen mit ihr beschäftigen.
Was Sie betrifft, so könnten Sie vielleicht als Krankenträger
sich nützlich machen – ich hörte gestern, dass daran
großer Mangel sein soll – es handelt sich, glaube ich,
um Dienst bei Ankunft der Verwundeten und Transporten
vom Bahnhof. Es würde mich sehr freuen, Sie einmal
zu sehen – leider kann ich vor Beginn meines Bureau-
dienstes (am 16. September) nichts genaues über mich sagen,
da schon seit Wochen davon die Rede ist, dass ich mit
meiner Mutter nach Baden gehen soll – bisher wurde das Projekt
von Woche zu Woche verschoben, heute sind wir probeweise
herausgefahren, was weiter wird, weiß ich noch nicht. Herz-
lichst grüßend Ihr
Antoine
Lieber Dr. Ottmann!
Es tut mir sehr leid, daß ich zweimal Ihren
lieben Besuch verfehlt habe – hätte mich sehr gefreut, Sie
zu sehen und zu sprechen. Ihre Anfrage betreffend,
teile ich Ihnen mit, dass ich mich einstweilen nur
finanziell an den Kriegslasten beteiligt habe, durch Beiträge
an das rote Kreuz und andere ähnliche Unternehmungen.
Von einer persönlichen Beteiligung muss ich einstweilen absehen,
da mein Dienst bald beginnt und außerdem meine
Zeit zum Teil durch meine Mutter in Anspruch genommen
ist, die infolge Ihrer Krankheit noch immer sehr darauf ange-
wiesen ist, dass sich ihre Angehörigen mit ihr beschäftigen.
Was Sie betrifft, so könnten Sie vielleicht als Krankenträger
sich nützlich machen – ich hörte gestern, dass daran
großer Mangel sein soll – es handelt sich, glaube ich,
um Dienst bei Ankunft der Verwundeten und Transporten
vom Bahnhof. Es würde mich sehr freuen, Sie einmal
zu sehen – leider kann ich vor Beginn meines Bureau-
dienstes (am 16. September) nichts genaues über mich sagen,
da schon seit Wochen davon die Rede ist, dass ich mit
meiner Mutter nach Baden gehen soll – bisher wurde das Projekt
von Woche zu Woche verschoben, heute sind wir probeweise
herausgefahren, was weiter wird, weiß ich noch nicht. Herz-
lichst grüßend Ihr
Antoine