Batka, Richard: Brief an Wilhelm Kienzl. Wien, 10.8.1918
DR. RICHARD BATKA
MUSIKKRITIKER DES FREMDENBLATTS
Wien 10. August 1918.
Hochgeehrter Meister!
Ihr Brief hat mich mit großer Freude erfüllt. Er-
sah ich doch aus ihm, dass Sie noch immer meiner künstle-
rischen Mitarbeit einigen Wert beilegen und gewiss würde
ich gern meine besten Kräfte einsetzen, etwas für Sie brauch-
bares zu schaffen.
An Lust und Willen fehlt es mir also keineswegs.
Ob an Zeit und Kraft? Der schreckliche Krieg mit seinen
für mich als Diabetiker verstärkten Nahrungsorgen zwingt
mich leider, alles, was mir an Zeit und Kraft übrig bleibt