Berg, Alban: Schreiben an Erich Kleiber. Wien, 18.11.1932
: dann um überhaupt dabei zu sein -
in Deiner u Deiner lieben Frau Gesell=
schaft dabei zu sein, ja um schließlich sogar
wieder einmal nach Berlin zu kommen,
wo ich so lang nicht war.
Aber es geht nicht recht: ich muß mit Zeit
- u. Geld sparen u. habe auch die Scheu
des mich lächerlich machens, wenn ich mich
7. öffentlich zeige, um persönlichen Applaus
für etwas einzuheimsen, was keine
Première ist.
Ja, wenn ich heimlich in Berlin sein könn-
te, wäre meine Hinreise diskutabler, denn
- wie gesagt - ich möchte natürlich zu gern
bei den letzten Proben anwesend sein!
Und nun schreib ich mit Maschine weiter.
Was hiemit geschehn ist (siehe Beilage) u. nun
bitte ich Dich erwähne Journalisten gegenüber
nichts von diesen belanglosen Retouchen
sonst heißt's gleich, daß ich den Wozzeck umge-
arbeitet u. uminstrumentiert habe!!!
Und nun allerherzlichste Grüße von Deinem
Berg
Alles Liebe von Haus zu Haus!