tgegen, Sie wird wohl nicht so schnell kommen, als Viele glauben,
och erleben wir der großen Umwälzungen so viele, dass dieser Glau-
be berechtigt sein mag. Der Brand von Europa, der Tod eines lang
regierenden Kaisers, ein neuer junger Kaiser: ein Zusammentreffen
so vieler bedeutender Ereignisse hat unser Staat in seinem vielhun-
dertjährigen Bestande nie erlebt. Ich will nicht verhehlen, dass
ich mir Manches , was über Baukunst geschrieben werden sollte,bis
zu einem gewissen Grade auch als Apostrophierung des neuen Herr-
schers de nke; und warum soll man nicht hoffen und träumen, dass
ein Großer und Mächtiger auch wieder einmal die Absicht haben soll-
te, auf dem Gebiete der Kunst Gutes und Schönes entstehen zu las-
sen und zu fördern. Wir dürfen uns in diesem Glauben durch Beispie-
le aus der Geschichte nicht irre machen lassen. Denn ebenso oft
oder sogar noch öfter ist die Kunst durch Einwirkung eines Machtha-
bers gefördert als geschädigt worden. Es kommt viel auf
ie Zeit und auf die Künstler an, die in solchen Momenten zur Ver-
fügung stehen.
Ich erhof e und erwünsche mir von Ihrer Seite eine Würdi-
gung meiner ehrlichen Absichten; eine Aussprache dürfte die Ange-
legenheit noch wesentlich klären. Es wäre mir ein großes Vergnü-
gen Ihre persönliche Bekanntschaft zu machen,wenn Sie so liebenswürdig wären
mir dazu Gelegenheit zu geben.
Mit dem Ausdrucke vorzüglicher Hochachtung bin ich
Ew.Hochwohlgeboren ergebenster
Leopold Bauer m.p.
och erleben wir der großen Umwälzungen so viele, dass dieser Glau-
be berechtigt sein mag. Der Brand von Europa, der Tod eines lang
regierenden Kaisers, ein neuer junger Kaiser: ein Zusammentreffen
so vieler bedeutender Ereignisse hat unser Staat in seinem vielhun-
dertjährigen Bestande nie erlebt. Ich will nicht verhehlen, dass
ich mir Manches , was über Baukunst geschrieben werden sollte,bis
zu einem gewissen Grade auch als Apostrophierung des neuen Herr-
schers de nke; und warum soll man nicht hoffen und träumen, dass
ein Großer und Mächtiger auch wieder einmal die Absicht haben soll-
te, auf dem Gebiete der Kunst Gutes und Schönes entstehen zu las-
sen und zu fördern. Wir dürfen uns in diesem Glauben durch Beispie-
le aus der Geschichte nicht irre machen lassen. Denn ebenso oft
oder sogar noch öfter ist die Kunst durch Einwirkung eines Machtha-
bers gefördert als geschädigt worden. Es kommt viel auf
ie Zeit und auf die Künstler an, die in solchen Momenten zur Ver-
fügung stehen.
Ich erhof e und erwünsche mir von Ihrer Seite eine Würdi-
gung meiner ehrlichen Absichten; eine Aussprache dürfte die Ange-
legenheit noch wesentlich klären. Es wäre mir ein großes Vergnü-
gen Ihre persönliche Bekanntschaft zu machen,wenn Sie so liebenswürdig wären
mir dazu Gelegenheit zu geben.
Mit dem Ausdrucke vorzüglicher Hochachtung bin ich
Ew.Hochwohlgeboren ergebenster
Leopold Bauer m.p.