Engel, Eduard: Brief an Franz Karl Ginzkey. Potsdam, 20.1.1933
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Bornim
(Potsdam)
Lieber Hochverehrter!
Hübsch nach der Reihe!
Über mein Streben,
die dtsche Sprache am Leben
zu erhalten, denke ich ganz
anders als die Vielen,
die mich darob zeihen. All
mein Werk ist hoffnungslos
nichtig. Die dtsche Sprache ist
nicht zu retten, sie geht
unter - nicht aber: sie wird
untergehen -, mit ihr das dtsche
Volk. Oh dieses „Volk“ wird
nicht etwa ausgemordet werden,
sondern: in 100 Jahren wird
links von der Elbe Französisch,
an der Waterkant Englisch,