Kaiserswerth am Rhein
13. Oktober 1930.
Lieber Mohr, ich soll am 29. d. M. in der Ravag
sprechen und am 30. d. M. in der Urania. Diese
will mir 100 Schilling zahlen, während die Ravag
mir noch keinen festen Vertrag mit Honorarangabe
übersandt hat. Ich habe die Uranialeute u. Nüchtern
schon mehrfach gebeten, mir doch genau mitzuteilen,
wieviel die Ravag zahlen kann. 76 Mark kostet
allein die Fahrt von hier bis Wien. Nun soll ich, wie
Sie sehen, am 2. November in der Volkshochschule reden.
Auch nur für 100 Schilling. Wäre es nicht zu machen,
daß ich wenigstens am 31. Oktober noch irgendwo
etwas verdienen könnte, damit sich die Aufenthalts=
kosten und der Zeitverlust einigermaßen lohnen?
Können Sie einmal bei der Kunststelle anfragen!
Natürlich könnte ich auch am 1. November sprechen.
Die Herren können mir ein beliebiges Thema stellen.
Etwa: „Arbeit und Dichtung”. Oder etwas anderes.
Ich freue mich sehr auf Wien. Und am meisten Sie dort zu
sehen. Treulichst Ihr Herbert Eulenberg.
N.B. Vielleicht kann auch Dr. Rudolf Goldscheid etwas für mich „richten”.
Handkuß für die Mohrin!
13. Oktober 1930.
Lieber Mohr, ich soll am 29. d. M. in der Ravag
sprechen und am 30. d. M. in der Urania. Diese
will mir 100 Schilling zahlen, während die Ravag
mir noch keinen festen Vertrag mit Honorarangabe
übersandt hat. Ich habe die Uranialeute u. Nüchtern
schon mehrfach gebeten, mir doch genau mitzuteilen,
wieviel die Ravag zahlen kann. 76 Mark kostet
allein die Fahrt von hier bis Wien. Nun soll ich, wie
Sie sehen, am 2. November in der Volkshochschule reden.
Auch nur für 100 Schilling. Wäre es nicht zu machen,
daß ich wenigstens am 31. Oktober noch irgendwo
etwas verdienen könnte, damit sich die Aufenthalts=
kosten und der Zeitverlust einigermaßen lohnen?
Können Sie einmal bei der Kunststelle anfragen!
Natürlich könnte ich auch am 1. November sprechen.
Die Herren können mir ein beliebiges Thema stellen.
Etwa: „Arbeit und Dichtung”. Oder etwas anderes.
Ich freue mich sehr auf Wien. Und am meisten Sie dort zu
sehen. Treulichst Ihr Herbert Eulenberg.
N.B. Vielleicht kann auch Dr. Rudolf Goldscheid etwas für mich „richten”.
Handkuß für die Mohrin!