Bekker, Paul: Brief an Ernst Krenek. o.O., 30.5.1929
Der Intendant
des
Staatstheaters.
Lieber Ernst Krenek, ich freue mich,
wieder einmal eine direkte Anschrift von
Dir zu erhalten, nachdem ich kürzlich in
Berlin hörte, daß Du einen Akt aus
der neuen Oper vorgespielt hast. Es tut
mir naturlich sehr leid, wenn mir das
so beiläufig erzählt wird, zumal ich
bisher nur aus einer zufälligen Äußerung
Heinsheimers wußte, daß überhaupt
ein neues Bühnenwerk im Entstehen
ist. Wenn ich nicht weiter danach ge-
fragt habe, so geschah es lediglich aus
Scheu, nicht stören zu wollen u in der
Überzeugung, daß Du mir rechtzeitig
Nachricht geben würdest sobald darüber
zu schreiben ist. - Nun ist also doch schon
Leipzig vor vorgemerkt. Das berührt
mich, wie ich nicht verhehlen will,
etwas schmerzlich - u gewiß nicht aus