PROFESSOR
Dr. ANTON BETTELHEIM
WIEN, 9. V. 1917.
XIX./1., Karl Ludwigstrasse 57
(VILLA GABILLON)
Verehrteste Frau Gräfin!
Gestern 1/2 5 brachte die Post das Avi-
so Ihres Packetes, das ich sofort selbst
vom Döblinger Post=Amt holte; wärmsten
Dank für die Auszüge der Tagebücher 1900-1916,
die ich sofort durchsah. Sie brachten mir den
Beginn meines neuen Ebner=Bandes in dem herr-
lichen, Anfang und Ende ihres Denkens, Fühlens,
und Schaffens umfassenden Eintrag: "Mein liebes
Jahrbuch, ich weihe Dich ein. Ich bitte Gott um
seinen Segen für sein Kind Erde, Segen für
alles, was athmet und lebt – und was lebt
nicht? Ich bitte um Liebe in die Herzen der Men-
schen . ."
./.