Bettelheim, Helene: Brief an Marie von Ebner-Eschenbach. Wien, 29.6.1915
u. daß wir hoffen, die Lage des Grafen
möge sich so günstig, als nur irgend möglich
gestalten, u. daß damit auch Ihrem gequälten
Gemüth wieder größere Ruhe werde ! -
Man lebt jetzt wirklich nur von den Nach-
richten aus der Ferne, u. da kommt ja
manchmal auch etwas unverhofft Gutes.
- - Mein Sohn, dessen Urlaub, stets
hinaus geschoben, Ende April fällig gewesen,
hat jetzt endlich Aussicht Mitte Juli
nach Wien zu kommen,- freilich nur
für kurze 14 Tage; aber wie glücklich macht,
nach neunmonatlicher Trennung die Hoff-
nung auf solchen Lichtblick! - Was wird
er uns nicht Alles zu erzählen haben, -
er, der im Spätherbst seine Kriegslaufbahn