DR. EGID FILEK
WIEN XIII/5
GUSTAV SEIDELGASSE 4
Wien 15. Juli 1924.
Liebwerter Meister Ginzkey,
aller schönsten Gruß und Dank für Ihre freundliche
Einladung zur Mitarbeit am „Bergland”; natürlich
tu ich mit Freude mit und bin sehr froh, daß die
Leitung der Zeitschrift, aus der wirklich ein Kultur=
organ werden kann, in Ihren bewährten Händen
ruht. Nun Geschäftliches: ich sende 3 Arbeiten, die
vor 12-14 Jahren in norddeutschen Blättern
einmal erschienen sind, seither noch nirgends,
auch nicht in Buchform; Nichtbrauchbares erbitte
ich zurück, Porto anbei. Wann und wie der Verlag
honoriert, würde mich natürlich interessieren.
Eine große Bitte hätte ich an Sie, lieber Herr Ginzkey;
es ist soeben mein Wanderbuch „Wienerwald”
mit Bildern von Schaffran erschienen, ich sende
mit gleicher Post eines der ersten Exemplare an Sie
und wäre sehr froh, wenn Sie dieses von trockenen,
faden Schulmeistern sofort als „nicht wissen=
schaftlich” angefeindete Büchlein, in das ich sogar
ein Gedicht Franz Karl Ginzkeys aufgenommen habe (!)
im „Bergland” ein wenig ausführlich besprechen lassen
wollten; geht das? Demnächst erscheint ein Wander-
buch über das Ennstal von mir. Alles Liebe und
immer Ihr altgetreuer
Filek