Wien 12. 2. 29 4. Starhemberggasse
32/13
Verehrter Herr Professor!
Verzeihen Sie , wenn ich nur zu einer
Karte greife, um Ihnen für Ihren
gütigen Brief zu danken . Er hat mich
sehr gerührt. Meine Schreiblast ist augen-
blicklich sehr groß. Ich bitte also auch
auf Ihren Essay erst später ausführlich
eingehen zu dürfen.
Meinem Bruder Edmund haben
die Zeitungen 2 Jahre zugegeben. Er
war im 78. Er ist 22 Jahre älter ge-
worden, als mein Mann. Das ist doch
ein großer Unterschied!
Die hiesigen Ztg. haben Edmund Benedikt
als einen ganz Großen gefeiert - nach
seinem Tod. Wie das eben immer ist! Die
N. Fr. Presse hat allein 5 Artikel, abgesehen
von kleinen Notizen, gebracht. Selbst das Wort
„Genie“ wurde angewendet.
Zum 25. Todestag meines Mannes
brachte das „Neue Wiener Journal“
einen sehr guten Artikel von einem
Berliner Literarhistoriker Hans Martin
Elster. Auch in der „Arbeiterztg“ stand
etwas.
32/13
Verehrter Herr Professor!
Verzeihen Sie , wenn ich nur zu einer
Karte greife, um Ihnen für Ihren
gütigen Brief zu danken . Er hat mich
sehr gerührt. Meine Schreiblast ist augen-
blicklich sehr groß. Ich bitte also auch
auf Ihren Essay erst später ausführlich
eingehen zu dürfen.
Meinem Bruder Edmund haben
die Zeitungen 2 Jahre zugegeben. Er
war im 78. Er ist 22 Jahre älter ge-
worden, als mein Mann. Das ist doch
ein großer Unterschied!
Die hiesigen Ztg. haben Edmund Benedikt
als einen ganz Großen gefeiert - nach
seinem Tod. Wie das eben immer ist! Die
N. Fr. Presse hat allein 5 Artikel, abgesehen
von kleinen Notizen, gebracht. Selbst das Wort
„Genie“ wurde angewendet.
Zum 25. Todestag meines Mannes
brachte das „Neue Wiener Journal“
einen sehr guten Artikel von einem
Berliner Literarhistoriker Hans Martin
Elster. Auch in der „Arbeiterztg“ stand
etwas.