da man annimmt, dass eine Luftveränderung eine
schnellere Ausheilung bewirken werde. Es könnte also sein,
dass ich doch noch hier wegkomme. Aber keinesfalls
von heut auf morgen. Augenblicklich ist, wie ich weiss, in
Isny gar kein Bett frei.
Die hürnen Siegfriede sind wieder einmal recht Tonange-
bend geworden. Ich kenne ja den ital. Faschismus nicht, aber
ich kann mir unmöglich vorstellen, dass seine Anhänger von
so principieller Barbarei sind, wie die deutschen. Es ist unvor-
stellbar, was da alles möglich ist und wieviel geheime Sympathien
sie besitzen bei Leuten, die selbst glauben, mit ihnen nichts zu
tun zu haben. Allein, dass diese Menschen Trommeln haben
und einen excessiven Gebrauch davon machen, genügt, sie
als vertrauenswürdige Kraft in diesem Lande zu beglaubigen.
Es kann noch sehr ungemütlich werden. Die einzige Hoffnung
ist, dass sie doch nicht das Geld auftreiben können, ohne das
an eine grosse Aktion nicht zu denken ist. Dem ital. Fasc. stehen
amerikanische Gelder zur Verfügung - aber was ist schliesslich
in Deutschland nicht alles möglich, sie haben ja Trommeln!
Der Nibelung der hehre Helde entpuppt sich schon im Liede
als ein geschwätziger Dummkopf, da ist mir der Tronjer schon
lieber, der kann wenigstens den Mund halten und weiss
auch sonst was er will inmitten soviel notabler Charakterlosig-
keit und Willensschwäche. Er ist die grosse Figur, bedarf auch
der metaphysischen „Grundierung” nicht, die das Lied auch gar nicht
gibt. Er ist völlig beglaubigt als Widerpart dieser völlig „reifen”
Heldenschaft, an ihm zu scheitern. Man darf nicht vergessen, dass
das Epos doch schon in christlicher Zeit entstanden ist. Dieser