29.7.20
Lieber, verehrter Freund, von meiner Reise werden Sie – etwa
aus Cöln – meinen Gruß erhalten haben; nun bin ich schon
einige Tage in Ruhe, es sei denn, daß ich auch hier vor
Lehrerzusammenkünfte geschleppt werde, um von der Behand-
lung deutsch. Dichtung zu sprechen. Es gab sehr viel zu
beantworten, und zu was Eigenem, ach, nur zu Referaten
kam ich noch nicht. Doch fand ich Schönes bei Lulu
v. Strauß und bin verzweifelt über Däublers „Treppe
zum Nordlicht“. Was soll man da machen? Ich kenne
den Mann, er spricht vernünftig, sieht fast bürgerlich
aus, und hier, wo er „verst“, kann ich nicht 2 Zeilen
sinnvoll verbinden. In der einzelnen Zeile steht manch-
mal was Schönes. Der Mann ist wahr, echt, und ich