Dresden, d. 30. Sept. 1919
Schnorrstr 1 a. Pension Rudeloff.
Sehr verehrter und lieber Freund!
Ihr Brief hat mich soeben hier erreicht und ich be
daure sehr, daß Sie die Noten noch nicht erhalten
haben. Ich habe bei unsrer Abreise (21. August) das Paket
postfertig unserer Köchin übergeben, damit sie es
Mitte September abschicke. Das scheint sie nun vergessen
zu haben. Ich werde aber gleich hinschreiben und Sie
werden die Noten in zirka 8 Tagen, also bis etwa
8 Oktober erhalten. Für alle Fälle liegt noch ein
vollständiges Material bei Herrn Prof. Augusto Jancovich
Gusshausstr. 18
und ich lege Ihnen falls Sie es dort schneller bekommen
können, eine Karte bei für den Abholer. Halten
Sie mich nicht für lässig. Ich freue mich so sehr auf
die von Ihnen mit so freundschaftlichem Eifer angeregte
Aufführung dieses Schmerzenskindes, daß ich untröst
lich wäre, wenn es durch die Nachlässigkeit verhindert
würde. - Wir reisen morgen früh nach Berlin, wo
am 11 Oktober mein Konzert stattfindet. Davon
werde ich Ihnen noch ausführlicher berichten. Gegen den
20. Okt. denke ich wieder in Wien zu sein. Meine
Tochter und ich senden Ihnen und Ihrer verehrten Frau
Mutter unsere besten Grüße. Bald mehr.
Freundschaftlich gedenkend
Ihr
F Gotthelf
Schnorrstr 1 a. Pension Rudeloff.
Sehr verehrter und lieber Freund!
Ihr Brief hat mich soeben hier erreicht und ich be
daure sehr, daß Sie die Noten noch nicht erhalten
haben. Ich habe bei unsrer Abreise (21. August) das Paket
postfertig unserer Köchin übergeben, damit sie es
Mitte September abschicke. Das scheint sie nun vergessen
zu haben. Ich werde aber gleich hinschreiben und Sie
werden die Noten in zirka 8 Tagen, also bis etwa
8 Oktober erhalten. Für alle Fälle liegt noch ein
vollständiges Material bei Herrn Prof. Augusto Jancovich
Gusshausstr. 18
und ich lege Ihnen falls Sie es dort schneller bekommen
können, eine Karte bei für den Abholer. Halten
Sie mich nicht für lässig. Ich freue mich so sehr auf
die von Ihnen mit so freundschaftlichem Eifer angeregte
Aufführung dieses Schmerzenskindes, daß ich untröst
lich wäre, wenn es durch die Nachlässigkeit verhindert
würde. - Wir reisen morgen früh nach Berlin, wo
am 11 Oktober mein Konzert stattfindet. Davon
werde ich Ihnen noch ausführlicher berichten. Gegen den
20. Okt. denke ich wieder in Wien zu sein. Meine
Tochter und ich senden Ihnen und Ihrer verehrten Frau
Mutter unsere besten Grüße. Bald mehr.
Freundschaftlich gedenkend
Ihr
F Gotthelf