Gräf, Hans Gerhard: Brief an Otto Weissel. Weimar, 18.7.1918
Weimar, Liszt=Straße 23 II, 18. VII. 18.
Sehr geehrter Herr Doktor,
Es ist so selten, daß ein reiner
Ton freundlicher, uneigennütziger Anteilnahme
an dem, was man schafft, zu uns dringt, so selten,
daß man es als ein Fest feiern sollte, wenn es
einmal geschieht. Haben Sie herzlichen Dank für
Ihren überaus liebenswürdigen Brief, der mich
in diesem Sinne wahrhaft erquickt hat. Doppelt
schwer ist die Gegenwart für geistige Arbeiter, deren
Thätigkeit ganz auf friedliche Forschung gerichtet
ist. Es freut mich herzlich, daß meine Arbeiten
Ihnen ein wenig Genuß bereitet haben.