Arbeit zur Volkskunde von Montenegro, Albanien und Serbien vor, / Kultur-
wissenschaftliche Beiträge zur Volkskunde von Montenegro, Albanien und
Serbien. Ergebniss einer Forschungsreise in den von den K,u. k. Truppen
besetzten Gebieten. Sommer 1916 von Dr. ARTHUR HABERLANDT Leutnant d.R. /-
die sich bemüht, als Leitfaden und Nachschlagbuch zu den vielfach fremd-
artigen Lebensformen und Kulturellen Besitztümern dieser Länder, der Land-
wirtschaft, dem gesamten Hauswesen, dem eigenartigen Volkstrachten, dem
Basarwesen und den altartigen Handwerkertechniken wie den bemerkenswertesten
gesellschaftlichen Erscheinungenz zu dienen, welche den aufmerksameren
Betrachter hier auf Schritt und Tritt fesseln. Manche ihrer Ursprünge
leiten ihr tief in die Vergangenheit zurück, die sich in diesen Ländern
als viel reicher und blühender offenbart als die Gegenwart. Es ist vor
allem ein nicht endenwollendes Wirrsal von kriegerischen Verwicklungen von
politischen und religiösen Kämpfen mit unsagbaren Einbussen an Volksbesitz
und Volkskraft, dass zu jener trotzigen Abschliessung und Selbstbehauptung
geführt hat, von deren masslos individualistischen Verbildung wie etwa in
der albanischen Blutrache, die Bevölkerung sich erst langsam unter der
stetigen kulturellen Arbeit der neuen Verwaltung loszuringen beginnt. Wie
Landesnatur und Weltlage bis in die kleinstenBesitztümer hinein gesamten
Kulturgang dabei andauernd gleichartig in den einzelnen Landesteilen be-
stimmen, lässt sich in eingehendenELänderungen sehr lehrreich verfolgen.
Es wäre zu wünschen, dass auch Wirtschaftspolitische das Buch
zur Hand nehemn, um über diese Voraussetzungen sich ins Klare zu kommen,
die zukünftig den Gang ihrer Erwägungen gerade im Hinblick auf unsere Bun-
desgenossen im Osten von den volkskundlichen Erkenntnissen leiten lassen
sollten.