Meine letzte Hoffnung auf eine Neuein=
stellung der Künste - auf eine richtige
zeitgemässe Einordnung der Schaffenden
Künstler war das Deutsche Reich -.
Von dort habe ich immer den Auftakt
erwartet - und merkwürdig - er kam.
Und dass nun wieder Alles aus sein soll
kann ich nicht glauben, ein wenig Hoff-
nung schlummert tief im Grunde meines
Herzens - das nach wie vor nur dem
Reinen und Erhebenden in der Kunst
entgegenschlägt.
Für Wien bin ich nach wie vor erledigt
eine neue Arbeit für die Gemeinde
wäre der Auftakt zu einer Steinigung
der Stadtväter und des Künstlers
Anton Hanak der sich erlaubt hat
mit dem traditionellen Maasstab zu
brechen.
Aber keine Lamentationen - jetzt müsst
ihr stark sein und das Errungene
sichern.
Herzlichste Grüsse und einen gigantischen
Händedruck der Euere Rechte immer
daran erinnert das sie unnachgiebig
bleibt und ven nötig nieder saus't.
Dein getreuer
Anton Hanak
Wien 10. Oktober 1927
Pavillon des Amateurs.