Hirsch, Karl Jakob: Brief an Leopold W. Rochowanski. Worpswede, 1.5.1923
zugewandt. Ich glaube, daß der schöpferische
Maler an der Bühne nur im Verein mit
dem Regisseur und den Schauspielern
wirken kann. Sonst ist er zur Untätig=
keit verdammt. Die Gestaltung des
neuen Bühnenwerkes kann nur vom
Schauspieler ausgehen und vom Dichter.
Der Maler ist nur Anreger und Gestalter
der von diesen gegebenen Möglichkeiten. -
Von den Bühnenwerken, die ich inscenierte
ist mir „Gas“ von Kaiser und „Die Heirat”
von Gogol und „Nach Damaskus” von Strindberg
die liebste Arbeit gewesen. Zu den gewünschten
Biographischen Notizen: im Jahre
1892 in Hannover geboren, studierte ich in
München, Berlin und Paris, beschäftigte
mich schon mit 16 Jahren, mit Anfertigen
von Bühnenbildern, studierte neben der
Malerei noch Musik und lebe in dieser
wie in jener. Stärkstes künstlerisches
Erlebnis ist und war die Gestalt Gustav
Mahlers