GEORG JAHODA
WIEN, 11. Januar 1923
III. HINTERE ZOLLAMTSSTR. 3
TELEPHON 187
Hochverehrter Herr Kraus!
Meinen allerallerherzlichsten Dank für diese Über=
raschung, die umsogrößer war, als sie durch die Verwirk=
lichung des von mir als unerfüllbarsten gefühlten und darum
ausgesprochenen Wunsches hervorgerufen wurde. Zu solcher
Möglichkeit reichte selbst nicht die Phantasie des Traumes,
und sie zu denken vermag nur die Verwegenheit im Wachzustande,
die ich durch die Äußerung des Wunsches bewies. Das Gedicht ist
so herrlich schön, daß es mich auch begeisterte, wenn es nicht
meinen Namen trüge. So aber behaupte ich - und diese Voreinge=
nommenheit finden Sie wohl verzeihlich -, daß es Ihr schönstes
ist. Mir sicherlich das liebste. Sie haben, hochverehrter
Herr Kraus durch dieses hochherzige Geburtstagsgeschenk
- mich über Gebühr erhebend -, mir nicht nur die größt=
mögliche Freude bereitet, (und ich dachte die Freude über
die Buchwidmung ließe sich nicht mehr überbieten)
sondern mir dadurch auch ein Wohlwollen bewiesen,
dessen stets würdig zu sein ich ängstlich bestrebt sein werde.
Dieses schönste Geschenk, das ja gegeben wurde, löst auch
bei all jenen, die Anteil an meiner Person nehmen, ins=
besondere bei meiner Familie das Gefühl der höchsten
Freude aus und mit meinem nochmaligen Danke
verbinde ich auch den ihrigen.
In unwandelbarer Ergebenheit
Ihr Georg Jahoda
WIEN, 11. Januar 1923
III. HINTERE ZOLLAMTSSTR. 3
TELEPHON 187
Hochverehrter Herr Kraus!
Meinen allerallerherzlichsten Dank für diese Über=
raschung, die umsogrößer war, als sie durch die Verwirk=
lichung des von mir als unerfüllbarsten gefühlten und darum
ausgesprochenen Wunsches hervorgerufen wurde. Zu solcher
Möglichkeit reichte selbst nicht die Phantasie des Traumes,
und sie zu denken vermag nur die Verwegenheit im Wachzustande,
die ich durch die Äußerung des Wunsches bewies. Das Gedicht ist
so herrlich schön, daß es mich auch begeisterte, wenn es nicht
meinen Namen trüge. So aber behaupte ich - und diese Voreinge=
nommenheit finden Sie wohl verzeihlich -, daß es Ihr schönstes
ist. Mir sicherlich das liebste. Sie haben, hochverehrter
Herr Kraus durch dieses hochherzige Geburtstagsgeschenk
- mich über Gebühr erhebend -, mir nicht nur die größt=
mögliche Freude bereitet, (und ich dachte die Freude über
die Buchwidmung ließe sich nicht mehr überbieten)
sondern mir dadurch auch ein Wohlwollen bewiesen,
dessen stets würdig zu sein ich ängstlich bestrebt sein werde.
Dieses schönste Geschenk, das ja gegeben wurde, löst auch
bei all jenen, die Anteil an meiner Person nehmen, ins=
besondere bei meiner Familie das Gefühl der höchsten
Freude aus und mit meinem nochmaligen Danke
verbinde ich auch den ihrigen.
In unwandelbarer Ergebenheit
Ihr Georg Jahoda