Kabasta, Oswald: Brief an Wilhelm Kienzl. o.O., 29.11.1927
Albertstrasse 17.
29.11.27.
Sehr verehrter Meister!
Wollen Sie gütigst entschuldigen, dass die Antwort auf Ihren lieben Brief
verspätet einlangt? Nunmehr kann ich Ihnen schon Genaueres bezüglich der Grazer Erst-
aufführung Ihrer „Septuaginta” vermelden. Mein Vorschlag, im kommenden Jahre anläss-
lich der Achtjahrhundertfeier eine Musikwoche zu veranstalten, wurde vor ca. 8 Tagen vom
Gemeinderat angenommen, so wird also in diesem Rahmen Ihr Werk hier erstmalig
erklingen und hoffe ich bestimmt, dass Sie, verehrter Herr Doktor, persönlich erscheinen
werden. Der genaue Termin ist derzeit leider noch nicht bekannt, da der Festkalender
noch nicht ausgearbeitet ist, doch wird die Musikwoche kaum vor Juni statt-
finden.
Kommenden Dienstag, 6./12., dirigiere ich im großen Musikvereinssaal das 3. Abonnement-
konzert der Gesellschaft der Musikfreunde. Werden Sie und Ihre sehr verehrte Frau Gemahlin
mir die Freude Ihres Besuches machen?
Mit vielen Empfehlungen und Grüssen an Ihre geschätzte Frau Gemahlin
bzw. an Sie, auch von meiner Frau,
Ihr Oswald Kabasta