Kienzl, Lili: Brief an Emerich Hoke. Bad Aussee, 21.7.1914
Dadurch wir auch Manches vom
Haus nicht bekommen, beson=
ders Butter, Gemüse. e. z.
Zum Glück stehe ich mit den
Bauern gut u. bekomme von
diesen Eier u. Gemüse.
Auch meine Lieblingsplatzerl
sind nicht mehr so einsam u.
man muß sie vertheitigen
wie eine Löwin ihre Jungen.
Willi wandelt wieder auf
den Höhen, umgeben von
schönen Damen, die ihm
Alle zu Füßen liegen.
Die arme Hedding kann heuer
weniger an den musikalischen
Unterhaltungen theil neh=
men, da sie immer noch
auf den alten Standpunkt
steht, u. das Fieber immer im
Gleichen ist. Sie dauert uns
sehr. Sie ist auch ziemlich herb gestimmt.