Wien, 12. August 1930
19/I Weimarerplatz No. 3
Sehr geehrter Herr Bundesrat Univ-Professor
Dr. Karl Hugelmann!
In den Worten, die Sie am 29 Juni an
mich richteten, klang so viel liebenswürdiges
und gütiges Erinnern an schöne, vergangene
Tage durch, dass ich den Mut habe, mich trotz
all Ihrer Belastung mit vieler Arbeit mit
folgendem Anliegen an Sie zu wenden.
Unser jüngster Sohn Landesgerichtsrat
Dr. Rodrich Kralik wohnt seit über 4 Jahren
mit seiner Frau und 2 kleinen Söhnen
im Alter von 9 und 7 Jahren in einem der
Riesen-Gemeindehäuser. Sie können sich
vorstellen, was das heißt. Zwei kleine
Zimmerchen, 1 Kabinett, 1 Küche, das ist das
Um-und-auf der Wohnung, die im Parterre
eines dieser übergroßen Hausblöcke liegt,
wenig Sonne hat und dem Wind ausge-
setzt ist, keine Hausgehilfinnenkammer, kein
19/I Weimarerplatz No. 3
Sehr geehrter Herr Bundesrat Univ-Professor
Dr. Karl Hugelmann!
In den Worten, die Sie am 29 Juni an
mich richteten, klang so viel liebenswürdiges
und gütiges Erinnern an schöne, vergangene
Tage durch, dass ich den Mut habe, mich trotz
all Ihrer Belastung mit vieler Arbeit mit
folgendem Anliegen an Sie zu wenden.
Unser jüngster Sohn Landesgerichtsrat
Dr. Rodrich Kralik wohnt seit über 4 Jahren
mit seiner Frau und 2 kleinen Söhnen
im Alter von 9 und 7 Jahren in einem der
Riesen-Gemeindehäuser. Sie können sich
vorstellen, was das heißt. Zwei kleine
Zimmerchen, 1 Kabinett, 1 Küche, das ist das
Um-und-auf der Wohnung, die im Parterre
eines dieser übergroßen Hausblöcke liegt,
wenig Sonne hat und dem Wind ausge-
setzt ist, keine Hausgehilfinnenkammer, kein