Leicht, Wilhelm: Brief an Wilhelm August Jurek. Wien, 6.12.1932
Variete Leicht
Wien 6./XII. 1932.
Lieber guter Herr Jurek!
Ohne mit einem Nasenflügel zu
seufzen, habe ich Ihre Gagenforderung glatt
bewilligt. Bei diesen Zeiten jetzt, sind S. 100.-
eine Fantasiegage, aber folgende Bitte: ich
veranstalte am Sylvesterabend, 2 Minuten
weg von meinem Geschäft, im Etablisse=
ment „Römischen Kaiser“ eine zweite
Sy[l]vesterfeier. Ich lasse Sie von mir weg
per Auto hinbringen, es ist ein Lokal
mit knapp 200 Personen Fassungsraum
und bitte Sie, dortselbst mit Ihrer Partnerin
nur das Lied vom 500 Jahre alten Steffel
zu bringen, mit Rücksicht auf die S. 100.-
Gage, die Ihnen ohne jeden Steuerabzug,
ohne Agentenperzent glatt ausbezahlt
werden.
Nochmals in Verehrung u. Hochachtung
Ihr alter
Varieté → Wilhelm Leicht.