28. VI.
Sehr geehrter Herr Kraus!
Endlich kann ich Ihnen mitteilen, daß die
Wiener Zeitung die Tatsache der Überreichung
der Interpellation gebracht hat. Das stenogra-
phische Protokoll ist leider noch sehr im Rück-
stand, jedenfalls werde ich gleich nach Erscheinen
den betreffenden Bogen kaufen. Dr Gruber
hat wahrscheinlich mit seiner Sache nicht
das nötige Interesse gefunden, denn er hat
bisher nichts über sie gehört, obwohl ich den
Text ihm rechtzeitig zur Expedition übergeben
habe. Grünw., der auf einer Dienstreise in Tirol
und Dalmatien ist, hat mir mitgeteilt, daß
er wegen F. u. G. gesprochen hat, was mit I.
ist, werde ich ihn erst nächste Woche fragen können.
Sonst ist nichts Neues von Wichtigkeit zu melden
Worte in Versen sind noch nicht erschienen, soll ich
mich nach dem Grund der Verzögerung erkundigen?
Wohl Leutemangel. Bei Jahoda mangelts an
Papier, für den Rest von „schwarzer Magie” an
Letternmaterial, was aber vielleicht schon behoben
sein dürfte. Aber, wie gesagt, Papier wäre die Haupt-
sache. Wolff hat geraten sich an eine österreichische
Fabrik zu wenden, was ja - wie Jahoda sagt - un-
nütz ist. - Es verbleibt mit vielen herzlichen Grüßen
Ihr ergebener Liegler