K.K.
HOF-OPERNTHEATER.
Wien den 16. VIII.
Lieber und hochverehrter Herr Professor,
der erste Streich „Das Heimchen"
ist vorbei, gesehen habe ich nichts davon und auch
dem zum Teil recht [somm]erlich besetzten
„Meistersingern" gedenke ich morgen Abend
fern zu bleiben. Es gab viel Arbeit in
der Oper, man merkt es halt immer,
wenn man viele Wochen lang sich um nichts
gekümmert hat. Deshalb mußte ich auch meine
privaten Correspondenzen sowie auch die halb-
amtlichen mit nach Hause nehmen und
sitze hier bei der Nachtlampe um Ihnen pflicht-
gemäß zu bestätigen, daß ich Ihren Brief er-
halten, Ihr offizielles Telegramm angekommen
und nicht beantwortet worden ist. Nur deshalb,
weil [Schlader] sagte, Sie blieben ruhig dort,
falls keine Absage käme. Nun die Gedanken
hierüber und überhaupt werden wir mündlich
austauschen, denn es giebt sehr, sehr viel zu
besprechen und davon abgesehen hoffe ich, daß Sie
mit allem doch noch recht zufrieden sein werden.
HOF-OPERNTHEATER.
Wien den 16. VIII.
Lieber und hochverehrter Herr Professor,
der erste Streich „Das Heimchen"
ist vorbei, gesehen habe ich nichts davon und auch
dem zum Teil recht [somm]erlich besetzten
„Meistersingern" gedenke ich morgen Abend
fern zu bleiben. Es gab viel Arbeit in
der Oper, man merkt es halt immer,
wenn man viele Wochen lang sich um nichts
gekümmert hat. Deshalb mußte ich auch meine
privaten Correspondenzen sowie auch die halb-
amtlichen mit nach Hause nehmen und
sitze hier bei der Nachtlampe um Ihnen pflicht-
gemäß zu bestätigen, daß ich Ihren Brief er-
halten, Ihr offizielles Telegramm angekommen
und nicht beantwortet worden ist. Nur deshalb,
weil [Schlader] sagte, Sie blieben ruhig dort,
falls keine Absage käme. Nun die Gedanken
hierüber und überhaupt werden wir mündlich
austauschen, denn es giebt sehr, sehr viel zu
besprechen und davon abgesehen hoffe ich, daß Sie
mit allem doch noch recht zufrieden sein werden.