Meran, Franz von: Brief an Artaria und Compagnie. Graz, 26.12.1919
und wollte Ihre Liebenswürdigkeit überhaupt
nur für den Fall in Anspruch nehmen, als Sie
oder ein Vertreter in Ihrem eigenen oder in
dem anderer an der Auktion theilgenommen hätte.
Wie die Verhältnisse jetzt sind, so muss ich wol für
immer oder wenigstens für absehbare Zeiten auf
eine Erwerbung auf einer Auktion, oder auch
sonst, verzichten, und froh sein, vorläufig
noch nicht gezwungen zu sein, mich zur Bestrei-
tung meiner und meiner Familie Lebensunter-
haltes von dem Wenigen, das ich an Sachen
besitze, trennen zu müssen. Es thut einem in
tiefster Seele weh, diese Zustände miterleben
und anschauen zu müssen, wie wir von den Ententisten
ausgekauft werden u. noch immer dankbar er-
scheinen müssen, dass sie uns überhaupt leben lassen.
Was die „Wandermappe“ betrifft so bin ich froh
sie zum Original-Sub[sc]riptions-Preis zu haben u.
kann ich mich vorläufig von ihr nicht trennen, wenn
ich sie auch nicht hier habe. Also bitte nochmals
um Entschuldigung! mit bestem Danke und Em-
pfehlung
Ihr ganz ergebener
Franz Meran Obst.