Salmannsdorf, am 8. Januar 1919.
Sehr verehrter Herr,
von meinem Vater erfuhr ich,
dass für die Zeitschrift "Donauland" Gedichte erwünscht sind.
Er riet mir diesbezüglich Ihre grosse Liebenswürdigkeit in
Anspruch zu nehmen. Wie Sie sehen befolge ich seinen Rat
gleich gründlich und mit der Unverschämtheit von der junge
Poeten, die sich durchsetzen wollen nun einmal sind und auch
sein müssen. Ich bitte Sie nun recht herzlich beiliegende
zwölf Gedichte durchzusehen, wenn es Ihre Zeit gestattet,
und das eine oder das andere für das "Donauland" zurückzu-
behalten. Seien Sie nicht ungehalten über diese Zumutung!
Ich weiss, dass seinerzeit mein Vater durch Sie in den Ver-
lag Staackmann gekommen ist und denke mir, dass derjenige,
der zum Vater "A" gesagt hat, füglich wie kein anderer beru-
fen erscheint zum Sohne "B" zu sagen. Ausserdem hoffe ich,
dass meine Sachen doch auch ein klein wenig für sich selbst
sprechen werden.
Ich habe seit Jahren nichts veröffentlicht und,
durch die Kriegsverhältnisse leider mehr gestört als ge-
fördert, die ganze Zeit über innerlich an mir gearbeitet.
Heute, in meinem zweiunddreissigsten Jahre glaube ich so-
weit zu sein den Sprung in die Öffentlichkeit wagen zu kön-
nen. Mein Hauptgebiet ist die Novellistik. Lyrisches ist
nur nebenbei gediehen. Und so sei denn mit Hilfe der Götter
Sehr verehrter Herr,
von meinem Vater erfuhr ich,
dass für die Zeitschrift "Donauland" Gedichte erwünscht sind.
Er riet mir diesbezüglich Ihre grosse Liebenswürdigkeit in
Anspruch zu nehmen. Wie Sie sehen befolge ich seinen Rat
gleich gründlich und mit der Unverschämtheit von der junge
Poeten, die sich durchsetzen wollen nun einmal sind und auch
sein müssen. Ich bitte Sie nun recht herzlich beiliegende
zwölf Gedichte durchzusehen, wenn es Ihre Zeit gestattet,
und das eine oder das andere für das "Donauland" zurückzu-
behalten. Seien Sie nicht ungehalten über diese Zumutung!
Ich weiss, dass seinerzeit mein Vater durch Sie in den Ver-
lag Staackmann gekommen ist und denke mir, dass derjenige,
der zum Vater "A" gesagt hat, füglich wie kein anderer beru-
fen erscheint zum Sohne "B" zu sagen. Ausserdem hoffe ich,
dass meine Sachen doch auch ein klein wenig für sich selbst
sprechen werden.
Ich habe seit Jahren nichts veröffentlicht und,
durch die Kriegsverhältnisse leider mehr gestört als ge-
fördert, die ganze Zeit über innerlich an mir gearbeitet.
Heute, in meinem zweiunddreissigsten Jahre glaube ich so-
weit zu sein den Sprung in die Öffentlichkeit wagen zu kön-
nen. Mein Hauptgebiet ist die Novellistik. Lyrisches ist
nur nebenbei gediehen. Und so sei denn mit Hilfe der Götter