Gmunden 22. Dez. 1915
Verehrte liebe Frau von Newald!
Meine Absicht Ihnen ein Plauderbrief=
chen zu schreiben habe ich solange hinausge=
schoben bis Weihnachten herangerückt
ist. Jetzt aber habe ich manches zu er=
zählen was mir die schweren Zeiten an=
genehm erheitert hat, denn ich bin erst
von einem monatlichen Aufenthalt in
Wien zurückgekehrt. In aller Frische
habe ich mich daselbst an Kunst erfreut,
habe überhaupt mein altes liebes
Wien so recht genossen. Und in der
Hoffnung, daß Sie meine Zeilen frisch
und gesund und, wie immer in voller
Tätigkeit antreffen, will ich Ihnen von
meinen Wiener Tagen sprechen.
Ich wohnte bei lieben, armen Freun=
den, die ihr einziges Kind, ihren hochbegab=
ten tüchtigen Sohn im Kriege, den leider
Verehrte liebe Frau von Newald!
Meine Absicht Ihnen ein Plauderbrief=
chen zu schreiben habe ich solange hinausge=
schoben bis Weihnachten herangerückt
ist. Jetzt aber habe ich manches zu er=
zählen was mir die schweren Zeiten an=
genehm erheitert hat, denn ich bin erst
von einem monatlichen Aufenthalt in
Wien zurückgekehrt. In aller Frische
habe ich mich daselbst an Kunst erfreut,
habe überhaupt mein altes liebes
Wien so recht genossen. Und in der
Hoffnung, daß Sie meine Zeilen frisch
und gesund und, wie immer in voller
Tätigkeit antreffen, will ich Ihnen von
meinen Wiener Tagen sprechen.
Ich wohnte bei lieben, armen Freun=
den, die ihr einziges Kind, ihren hochbegab=
ten tüchtigen Sohn im Kriege, den leider