Dr. JULIUS OFNER
Hof- und Gerichts-Advokat
Wien, I., Eßlinggasse 13.
Wien, am 16. Mai 1918.
Sehr geehrte Frau !
Ich war beim Militäranwalt, habe
ihm mitgeteilt was ich von Börner weiss und
was Sie mir über den Brief gesagt haben.
Ich erbot mich auch als Zeuge.
Der Militäranwalt war ganz freund-
lich, erklärte mir, dass er durchaus über -
zeugt sei, Börner habe nur aus Jdealismus
gehandelt, aber man könne auch aus Jdealis-
mus strafbare Handlungen begehen. Wenn er
sich aber überzeuge, dass wirklich der Brief
nur als Erinnerung zurückbehalten worden sei
und sich keine Anzeichen ergeben, dass er
auch an Andere geschickt wurde, so werde
er von Strafhandlung absehen und lediglich
eine geringere Disziplinarbehandlung beantra-
gen. Für jeden Fall werde er die Untersuchung
möglichst beschleunigen und wenn es an-
gehe, schnellstens die Enthaftung verfügen.
./.
Hof- und Gerichts-Advokat
Wien, I., Eßlinggasse 13.
Wien, am 16. Mai 1918.
Sehr geehrte Frau !
Ich war beim Militäranwalt, habe
ihm mitgeteilt was ich von Börner weiss und
was Sie mir über den Brief gesagt haben.
Ich erbot mich auch als Zeuge.
Der Militäranwalt war ganz freund-
lich, erklärte mir, dass er durchaus über -
zeugt sei, Börner habe nur aus Jdealismus
gehandelt, aber man könne auch aus Jdealis-
mus strafbare Handlungen begehen. Wenn er
sich aber überzeuge, dass wirklich der Brief
nur als Erinnerung zurückbehalten worden sei
und sich keine Anzeichen ergeben, dass er
auch an Andere geschickt wurde, so werde
er von Strafhandlung absehen und lediglich
eine geringere Disziplinarbehandlung beantra-
gen. Für jeden Fall werde er die Untersuchung
möglichst beschleunigen und wenn es an-
gehe, schnellstens die Enthaftung verfügen.
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