Sehr verehrtes Fräulein:
Professor Reich schrieb mir, daß Sie die große
Güte hätten, bei Ihrer Vorlesung in der Grillparzerstif=
tung wieder einige Gedichte von mir zu lesen. Ich trete deshalb
an Sie, verehrtes Fräulein, mit der Bitte heran, vielleicht unter
anderen auch beiligendes Gedicht zu lesen. Mein Freund
Stefan Zweig, der mich vor einigen Wochen besuchte, sieht es als eines
der schönsten an, die ich bisher geschrieben habe. Bittschön machen
Sie mir die Freude. Ich brauche gerade jetzt von letzterem Seelen
narkotium wieder ein gehöriges Quantum, denn der Affe
in mir hat wieder einmal das Göttliche meines Daseins
niedergetrampelt und gefällt sich darin, Hamlet und
Lenau zu karikieren.
Mit vielen ergebenen Grüßen und einem Handkuss.
Ihr
Alfons Petzold
Gries b. Bozen.
21. 1. 1914.
Professor Reich schrieb mir, daß Sie die große
Güte hätten, bei Ihrer Vorlesung in der Grillparzerstif=
tung wieder einige Gedichte von mir zu lesen. Ich trete deshalb
an Sie, verehrtes Fräulein, mit der Bitte heran, vielleicht unter
anderen auch beiligendes Gedicht zu lesen. Mein Freund
Stefan Zweig, der mich vor einigen Wochen besuchte, sieht es als eines
der schönsten an, die ich bisher geschrieben habe. Bittschön machen
Sie mir die Freude. Ich brauche gerade jetzt von letzterem Seelen
narkotium wieder ein gehöriges Quantum, denn der Affe
in mir hat wieder einmal das Göttliche meines Daseins
niedergetrampelt und gefällt sich darin, Hamlet und
Lenau zu karikieren.
Mit vielen ergebenen Grüßen und einem Handkuss.
Ihr
Alfons Petzold
Gries b. Bozen.
21. 1. 1914.