Wien 11. Okt. 1934
Verehrter Herr Studienrat!
Daß ich Ihren Brief vom 9. Sept. nicht früher
beantwortete, hat seinen Grund in meiner länger
dauernden Abwesenheit von Wien, ferner darin, daß
ich Herrn Sektionschef Pohl länger nicht sprechen konnte.
Ihr Brief hat sehr unangenehme Nachrichten ge-
bracht. Das Schreiben des Rates von Plauen vom 31. Juli
besteht ja in lauter brüsken Ablehnungen und ist nicht
schön. Bezüglich des Mittelsatzes betr. die Ablehnung der
Beurlaubung auf 5 Jahre und des Satzes daß nur dann
zugestimmt werden könnte, wenn Sie „ohne Gehalt be-
urlaubt würden, allerdings unter Wahrung Ihrer Rechte
als wie wenn Sie an eine Deutsche Auslandschule
beurlaubt würden”, glaubt Sektionschef Pohl folgendes.
Bei einer „Deutschen Auslandschule” werde an Schulen
z. B. in Ungarn, Rumänien usw. oder Amerika gedacht,