WERNER REINHART
RYCHENBERG
WINTERTHUR
Winterthur, den 28.Dezember 1929
Lieber Herr Křenek!
Haben Sie vielen, herzlichen Dank für Ihre
freundlichen Zeilen und Ihre guten Neujahrswünsche, die ich für
Sie und Ihre Gemahlin auf herzlichste erwidere. Auch mich
würde es sehr freuen, wenn wir uns im neuen Jahre bald wieder ein-
mal sehen könnten.
Leider kann ich Ihnen wegen des Stadthausumbaus
und den geplanten Festkonzerten auch heute noch nichts neues be-
richten. Die Stadtbehörde hat neuerdings eine Expertise über das
Projekt veranlasst und wir werden wohl erst nach einigen Wochen
hören, was nun weiter geschieht. Jedenfalls bleibt es zurzeit bei
dem für den 2. und 3.April angesetzten Jubiläumskonzert mit dem
klassischen Programm unseres Generalprogramms, das Sie besitzen,
und jene grössere musikalische Feier, die uns vorschwebt, muss
eben auf den Zeitpunkt vertagt werden, wo wir über einen grösseren
Saal verfügen. Mittlerweile wird Mitte Januar der erste Band
unserer Festschrift erscheinen und unser Kollegium wird sich ein
Vergnügen daraus machen, Ihnen ein Exemplar zu dedizieren.
Fräulein Lucy Siegrist, von der Sie mir sprechen,
ist mir auch schon von anderer Seite empfohlen worden, und ich will
gerne sehen, ob wir mit ihr einmal Ihr "Lacrimosa" und allenfalls
auch noch andere Kompositionen hier zur Aufführung bringen können.
Vorerst sind wir bis weit ins Frühjahr hinein voll gebucht mit
RYCHENBERG
WINTERTHUR
Winterthur, den 28.Dezember 1929
Lieber Herr Křenek!
Haben Sie vielen, herzlichen Dank für Ihre
freundlichen Zeilen und Ihre guten Neujahrswünsche, die ich für
Sie und Ihre Gemahlin auf herzlichste erwidere. Auch mich
würde es sehr freuen, wenn wir uns im neuen Jahre bald wieder ein-
mal sehen könnten.
Leider kann ich Ihnen wegen des Stadthausumbaus
und den geplanten Festkonzerten auch heute noch nichts neues be-
richten. Die Stadtbehörde hat neuerdings eine Expertise über das
Projekt veranlasst und wir werden wohl erst nach einigen Wochen
hören, was nun weiter geschieht. Jedenfalls bleibt es zurzeit bei
dem für den 2. und 3.April angesetzten Jubiläumskonzert mit dem
klassischen Programm unseres Generalprogramms, das Sie besitzen,
und jene grössere musikalische Feier, die uns vorschwebt, muss
eben auf den Zeitpunkt vertagt werden, wo wir über einen grösseren
Saal verfügen. Mittlerweile wird Mitte Januar der erste Band
unserer Festschrift erscheinen und unser Kollegium wird sich ein
Vergnügen daraus machen, Ihnen ein Exemplar zu dedizieren.
Fräulein Lucy Siegrist, von der Sie mir sprechen,
ist mir auch schon von anderer Seite empfohlen worden, und ich will
gerne sehen, ob wir mit ihr einmal Ihr "Lacrimosa" und allenfalls
auch noch andere Kompositionen hier zur Aufführung bringen können.
Vorerst sind wir bis weit ins Frühjahr hinein voll gebucht mit