Berlin-Wilmersdorf, 25. Januar 1914.
Kaiserplatz 14.
Herrn Richard Hawel,
Wien.
VII/3, Kaiserstr. 79.
Sehr verehrter Herr Hawel,
verzeihen Sie mir, wenn ich
Ihren liebenswürdigen Brief vom 2. dieses erst so spät
beantworte, aber ich befinde mich fortgesetzt in einer
Tretmühle von dringenden Geschäften, die sich von Tag
zu Tag häufen, sodass die besten Vorsätze zu Wasser
werden.
Aus diesem Grunde ist es mir noch immer nicht
gelungen, micht mit Ihrem Stück " der Krieg " genauer
zu beschäftigen. Er würde ja auch freilich nur eine
ganz akademische Angelegenheit bleiben, solange das
Stück nicht auf irgendeiner Bühne vorgeführt wird, denn
seitdem ich wieder Kritiker geworden bin, bin ich wie-
derum zu der Ueberzeugung gekommen, dass man in die
Speichen eines Theaterbetriebes als Rezensent nicht
einfallen darf. Es führt das zu den schrecklichsten
Folgen. Der Referent kann nichts anderes tun als ab-
warten, bis ein Direktor ihm einen Autor vorsetzt, und
Kaiserplatz 14.
Herrn Richard Hawel,
Wien.
VII/3, Kaiserstr. 79.
Sehr verehrter Herr Hawel,
verzeihen Sie mir, wenn ich
Ihren liebenswürdigen Brief vom 2. dieses erst so spät
beantworte, aber ich befinde mich fortgesetzt in einer
Tretmühle von dringenden Geschäften, die sich von Tag
zu Tag häufen, sodass die besten Vorsätze zu Wasser
werden.
Aus diesem Grunde ist es mir noch immer nicht
gelungen, micht mit Ihrem Stück " der Krieg " genauer
zu beschäftigen. Er würde ja auch freilich nur eine
ganz akademische Angelegenheit bleiben, solange das
Stück nicht auf irgendeiner Bühne vorgeführt wird, denn
seitdem ich wieder Kritiker geworden bin, bin ich wie-
derum zu der Ueberzeugung gekommen, dass man in die
Speichen eines Theaterbetriebes als Rezensent nicht
einfallen darf. Es führt das zu den schrecklichsten
Folgen. Der Referent kann nichts anderes tun als ab-
warten, bis ein Direktor ihm einen Autor vorsetzt, und