Schade, Karl: Brief an Arthur Roessler. Wien, 27.1.1932
Wien 27/I 32
Sehr geehrter Herr Roessler!
Durch eine starke Verkühlung mit Fieber verbunden
war ich längere Zeit ans Zimmer gebunden und konnte
Sie nicht aufsuchen. Nun kam wegen meinem 70 Geburts=
tag auch ein Aufsatz von Dr Servaes mit Bildern in der „Deutschen
Heimat“, doch ist Angerer & Göschl Ihr Lieblingsbild nicht
gelungen.
Meinen Aufsatz: „Warum ich Maler wurde“ lege ich bei
und wenn Ihnen Manches nicht zusagt - streichen Sie
es aus. Hatte wegen meines Geburtstages Niemanden gegen=
über eine Äußerung gemacht und doch wurde ich buchstäblich
mit Gratulationen überschwemmt.
Um nicht zu stören, lege ich diese Zeilen bei. -
Mit den herzlichsten Grüssen an Sie und werte Gemalin,
Ihr, Sie hochschätzender
Schade. -
II Böcklinstraße 63