Strobl, Karl Hans: Brief an Franz Karl Ginzkey. o.O., 22.9.1916
Dr. K. H. Strobl
Feldpost 39.
22. Sept. 1916.
Lieber Herr Ginzkey!
Lassen Sie mich Ihnen vielmals für die freundliche Übersendung
Ihres „Gaukler von Bologna″ danken. Ich kenne das Buch ja schon aus
dem Manuskript, von jener Zeit her, da ich noch im Hause Hospitalstraße 10
Manuskripte zu lesen pflegte. Sie wissen, dass es mir immer eine Freude
ist, Ihre reine und heitere Phantasie blühen zu sehen und Ihr anmutiges
und gewandtes Deutsch klingen zu hören. In beiden Hinsichten ist der
Gaukler reich und schön und ich will mich bemühen, das irgendwo auch
dem Leser zu sagen. Es ist jetzt wohl schwer, ein Plätzchen für eine Buch=
besprechung zu erobern, aber, wenn sich mir irgendwo ein Türspalt
öffnet, will ich mich schon hindurchquetschen.
Tun Sie Ihr bestes, damit der Krieg bald zu Ende ist.
Herzlichst in alter Ergebenheit Ihr
DrStrobl.