Grillparzer, Franz: Briefe an Katharina und Josephine Fröhlich. o.O., 1823

ohne Datum.(1850.) 12 2 Liebe Pepi Wirmar auf einem höchst zufälligen, aber mir da­rum um nichts wenigen verläßlich scheinenden Wege die Nachricht zugekommen, daß der Verwalter in wie heißt der Ort in Achau, daselbst dafür gelte, ernsthafte, hegen. rechtliche Absicht auf Ihre Schwester Katti zu freien. Ein­wie mir schien, veränderter Ton in Ihrem Hause, einige g Betr Anspielungen, von Schwesten Ratz, unterstützt von der spaßhaften Lebensweise und dem beinahe herausfordern den Ausbleiben Katty's bestättigt meine Vermuthung. So sehr ich nun gebrigt bin an jeden Hüten, das Kat­tin zu Theil wird, den innigsten Antheil zu nehmen, verdroß mich doch ihr Mangel an Vertrauen und die so plötzliche Abkühlung schien nur selbst ein nicht gan­stiges Licht auf ihrem Charakter zu werfen, wozu noch kam, daß ich nicht gern abwarten, und zuletzt etwa noch die Rolle des Dupe spielen wollte. Ist an der Sache nichts, so betrachten Sie meinen Brief als nicht geschwie­ben, und ich werde das auf dem Olacis gegebene Wort brechen, so wie ich noch keines gebrochen habe seit ich habe. Ihr Freund Grillparzen.