Grillparzer, Franz: Eingabe an Joseph von Sedlnitzky. o.O., 1819

Bin ich nicht in der Dichterischen Gegenberstellung der beiden Zeitalter im Feuer des Hervorbrie halb gens und durch den unbewußten Wunsch etwas Nicht= Gewöhnliches, Auffallendes zu sagen, zu weit gegangen. Habe ich nicht meine Ausdrücke so ge­entschwingen nothwendig wählt. Daß ein Mißverstehen leicht möglich war! glaube. ich Auch das nicht. Aber vieles traf zusammen, daß ein Miß­verstehen wirklich entsprang. Vor allem. Nieman hat das Gedicht ohne Pravenzion gelesen. Eh es noch erschient ich sich noch Jemand vom Gegentheil über­Zungen konnte, hatten neidische, hänische Menschen die sich gern mit dem Mantel der Religion bedecken, weil sie viel zu bedecken haben. Eiferer, deren Eifer erst dann klar werden wird, wenn es das geworden ist, was sie dadurch erreichen wollen. Diese Menschen hatten von allen Seiten Geschrei erhoben. Gerade die Gutgesunten waren den wenigsten unbe langen, dann das Argerniß war einmal gegeben. ob durch das Gedicht verursacht oder dadurch ver­anläßt, gleich viel, es war da, und daß es von Dezierung allen dem Monarchen am wenigsten gleichgültig seyn konnte, begreife ich nahtigene möge man nicht mir allein zürnen, sonder auf die Umständen Rücksicht noch ist die Sache bedenklich machten mer, die in An, also von zu werden des Gelichts betrifft. erin Was also ein Nam zu der Ausdrücken. Wenn Konstantin getadelt wird, so geschah es in den wie ich glaube, gerechten Unwillen, daß er und seine Nachfolger es waren, die statt durch das Christenthum die gesuchene rönische Größe wieder aufzurichten und zu veredeln, diese vielmehr ganz zu beden stürzten, und dadurch der Barbarei des Mittaltens Thur und Thor öffete mit allen ihren traurigen Folgen Thür und Thor öffneten. Wenn ich dem erschlagenen Renues sagte er sey an seinem Mörder Ramulus, dadurch ge­rächt, das daß sein Reich zerfallen und in dem Tempor in dem er als Gott verehrt wurde, Prinster einer andere Religion einen andere Gottes dienst fürten, so ist es ja allerdings gewiß, daß es für Remmulus keine empfindlicher Strafe geben kann, als das zerfallen zu schin, was er mit Gewalthaten erbaut. Endlich zu der an meisten miß verstandenen Stelle. vom Kolossium, aber dassen Eingang, ein Kreuz höchst unzweckmäßiger Weise im Kreuz gemalt ist / denn was solle/ ich wenigstens finde es dort auss geringste eben so unscheklich über dem Eingang einer Arnen zu wilden Thierkampfen aufs gerüngste etw so übel angebracht, als wenn wir es an unser Schau spielhäuser malen wollten./. Von diesem Volossen Heißt es wird geseyt. Und damit, verhöhnt, zerschlagen, Du den Martertod erwarbst Mußtest du das Kreuz noch tragen an dem Herrliche du starbst. das heißt doch, unterfangen genommen, nichts, als: Du steht da mit dem Kreuz auf deiner Schulter, wie einer