Grillparzer, Franz: Brief an Katharina Fröhlich. Triest, 28.10.1843

JN 80043 Trist 28 Oktobe 843 Ciele Kotti Eben kommen ich nach einer beschwerlichen Seereise von Tagen in Triest an, mithin beilaustig um de Tage früher als meine Absicht war, die Unruhen im Grächenland hatten jede Reise ins Land unmöglich gemacht. Auf diese Art sehe ich mich freilich um den schönsten Theil meines Ausfluges, ja um denjenigen der Beinahe anschließlich ein wirkliches Interesse für mich hätte betrogen, aber was hilfts? es ist einmal so und man muß das Unvermeidliche ertragen. Selbst die Gegenstände im Athen verleren mein Theil ihres Reizes durch die rings lauernden Spahereugen, die überall nach Bauern forschen und jeden Deutschen für einen Bauern d. /. einen verhaßten zu verfolgenden zu zu tödtenden Feind halten. Schon daß man nicht andes als begleitet herumgehen konnte, war mir, der ich gern für mich und in mir genieße widerlich. Ich habe bei Prokisch gewohnt was nicht zu vermeinden war, da meine Reisegeführte, ein Jugend Frud von Pro besch, die Enladung angenommen hatte. Sie waren sehr freundlich, ich fürchte fast freundlicher als ich, wenigsten herzlicher; oder auch nicht. Es schien wenigstens so. Ich habe eben keine Wasser das man schöpfen kann, sondern das von sselbst flisten muß. Sagt den Kieserwettes daß sich alle wohl befinden, so wie sich dem Prokisch vortrefflich benimmt, besonders gegen des König und die armen Deutschen, deren er viele gerettet hat. Eben so ist für ihn durchaus nichts zu besorgen, wie aber das Land zu rechte kommen wird ist durchaus nicht abzusehen. Unser Drampfschiff mir mit Baiern, Männer, Weiber 64