Bahr, Hermann: Brief an Christine Luetgendorff-Gyllenstorm. München, 1.7.1926
ausgezeichneten Verlag Schroll in Wien im Auge. Ich würde raten, daß Sie an
diesen Verlag Anton Schroll und Compagnie in Wien I Graben 29 (Trattnerhof) schreiben,
ihn von der Art des Tagebuchs in Kenntnis setzen und vielleicht auch einige characteri=
stischen Seiten daraus in Abschrift als Probe beilegen; ich habe nichts dagegen, wenn Sie sich
ausdrücklich berufen, daß es auf meinen Rat geschieht, weil ich der Meinung bin,
daß Schroll sich ein für die Kunstentwicklung unserer Zeit so außerordentlich characteri=
stisches Werk nicht entgehen lassen wird. Will Schroll aus irgend einem Grunde
nicht, so käme nach ihm zunächst der Verlag, der „Österreichischer Bundesverlag
für Unterricht, Wissenschaft und Kunst” heißt, in Frage; derselbe befindet sich
in Wien. Wenn der Verlag, während das Buch gesetzt wird, mir die Aushängebogen
schickt, genügt mir das vollständig zur rechtzeitigen Abfassung des Vorworts.
Verzeihen Sie die notgedrungene Kürze dieses Briefes, empfehlen Sie mich
bitte bestens dem Herrn Oberst und seien Sie überzeugt, daß ich Ihnen jederzeit
freudig zu Diensten stehe und bleibe als
Ihr verehrungsvoll ergebener
Hermann Bahr