Die arme Hedi hatte von Brüdern und Mutter derart zu leiden, dass ihr Vater
sie ins Kloster amRennweg steckte;Hedis Erzieherin in der Bea III und
wir alle halfen damals zusammen, das arme Mädel zu befreien.
Hedis Mutter gab nun unentwegt an allem mir die Schuld,weil ihre Toch-
ter an mir hing,und macht mich auch für Hedis verpfuschte Laufbahn verant=
wortlich.Frau Pistorius verbreitete, als weinende Mutter gerne gehört,
die unerhörtesten Dinge über mich,ich „führte Hedi zum Verkauf aus,
mache sie zur Morphinistin” und sowas Blödes mehr.Sie trieb es so lang und
so weit, dass ich mir einen Rechtsanwalt nehmen musste und schliesslich
aus der Bundeserziehungsanstalt scheiden musste;sie hat mir schwer, schwer
geschadet.
Nun hat Hedi ihr Studium aufgegeben und der Vater kann sie nicht in alle
Ewigkeit erhalten,mit Wohnen Essen u.s.w. bei fremden Leuten.Und weil
Hedi nicht ums Leben zum Arbeiten zu bringen ist, sondern lieber einer
Duse-Laufbahn entgegenträumt, ohne irgend etwas zu tun,wahrscheinlich
auch noch mit 60 Jahren, ist sie einfach wieder zur Mutter gekrochen;
bis der Lorbeer kommt.
Ich habe ihr Weinachten derb meine Meinung gesagt, wir alle haben es.
Nun sie wieder bei der Mutter ist, muss sie mich meiden; denn sie
ist ein viel zu nobler Mensch und mir zu gut gesinnt, um mir neuerlich
jetzt vielleicht in der neuen Anstalt in der ich aufbaue--- das Leben
durch ihre Mutter zerstören zu lassen.
Aus diesem Grunde meiden wir uns. - - Es tut mir doppelt leid,dass jetzt
auch niemand mehr da ist,der Hedi mal den Kopf wäscht und dass sie
nun ungestört weiter träumen kann, bis das brutale Essenmüssen eines
Tages dieses glänzende und liebenswerte Geschöpf umwirft oder zerreibt.
Sie spielt jetzt im Seminar die Iphigenie, und erhofft sich davon
den Glanz - ich gönn es ihr ,glaubs aber nicht.