lichen, ungerechten, antisozialen System. Wenn man ihm gegenüber
das Wort "Hass" gebrauchen will, so scheint es mir berechtigt zu
sein. Den Kapitalismus, den Militarismus, den Klerikalismus als
Systeme darf man hassen und dieser Hass muss uns anspornen, solche
Systeme zu entwurzeln und zu überwinden. Sie sehen, werter Herr
Wlach, dass ich im grossen und ganzen mit dem übereinstimme, was Sie
in Ihrer Antwort an Ihren Freund schrieben.
Was Ihre zweite Frage betrifft, so mögen Sie versichert sein,
dass es kaum einen Menschen geben wird, der die Grösse und Schwere
des Konflikts, in dem Sie sich befinden, besser zu würdigen weiss
als ich. Als leidenschaftlicher Hasser und Verachter des Militaris-
mus und alles dessen, was damit im Zusammenhang steht, kann ich mir
vorstellen, wie sehr Sie darunter leiden, diesem System doch letzten
Endes zu dienen. Trotzdem kann ich Ihnen nur nach bestem Wissen und
Gewissen den Rat geben, die Zeit, die Sie noch im Heer verbringen
müssen, auszuhalten. Dass Sie diesen Beruf seinerzeit wählten, ist
ja schon ein Ausfluss der unseligen kapitalistischen Wirtschaftsord-
nung, die nicht nach der Neigung des Menschen fragt, sondern ihn
zwingt, irgend einen Beruf zu ergreifen, auch wenn er einem noch so
wenig gelegen ist, nur um nicht zu verhungern und zu verkommen. Ich
kenne einen Genossen, der seit vielen Jahren überzeugter, kämpfender
Abstinent ist und nach längerer Arbeitslosigkeit endlich einen Po-
sten als - Weinagent annehmen musste. Ist das nicht ebenso furchtbar
wie Ihre Lage, wenn nicht sogar noch schlimmer? Das sind eben Blüten
das Wort "Hass" gebrauchen will, so scheint es mir berechtigt zu
sein. Den Kapitalismus, den Militarismus, den Klerikalismus als
Systeme darf man hassen und dieser Hass muss uns anspornen, solche
Systeme zu entwurzeln und zu überwinden. Sie sehen, werter Herr
Wlach, dass ich im grossen und ganzen mit dem übereinstimme, was Sie
in Ihrer Antwort an Ihren Freund schrieben.
Was Ihre zweite Frage betrifft, so mögen Sie versichert sein,
dass es kaum einen Menschen geben wird, der die Grösse und Schwere
des Konflikts, in dem Sie sich befinden, besser zu würdigen weiss
als ich. Als leidenschaftlicher Hasser und Verachter des Militaris-
mus und alles dessen, was damit im Zusammenhang steht, kann ich mir
vorstellen, wie sehr Sie darunter leiden, diesem System doch letzten
Endes zu dienen. Trotzdem kann ich Ihnen nur nach bestem Wissen und
Gewissen den Rat geben, die Zeit, die Sie noch im Heer verbringen
müssen, auszuhalten. Dass Sie diesen Beruf seinerzeit wählten, ist
ja schon ein Ausfluss der unseligen kapitalistischen Wirtschaftsord-
nung, die nicht nach der Neigung des Menschen fragt, sondern ihn
zwingt, irgend einen Beruf zu ergreifen, auch wenn er einem noch so
wenig gelegen ist, nur um nicht zu verhungern und zu verkommen. Ich
kenne einen Genossen, der seit vielen Jahren überzeugter, kämpfender
Abstinent ist und nach längerer Arbeitslosigkeit endlich einen Po-
sten als - Weinagent annehmen musste. Ist das nicht ebenso furchtbar
wie Ihre Lage, wenn nicht sogar noch schlimmer? Das sind eben Blüten