Felner, Karl von: Brief an Arthur Roessler. Schwerin, 26.8.1918
Band bald und gut an! Ich bin sehr gespannt.
Mir gehts nicht besonders. Meine Nerven sind bald nicht mehr zu
ertragen. Wir leben ja hier nicht schlecht, aber es kostet ein enormes
Geld, und mein Kapital wird böse angefressen; da muss ich Ersatz in
gut honorierter Tätigkeit finden. Ob sich in Wien nichts machen ließe?
Darüber sprechen wir im Herbst. Bisdahin sollst Du aber nicht stumm
bleiben, wie du das so lange Zeit immer machst! Zwei Minuten wirst Du
ab und zu schon für mich finden, wie? Und wegen der Verlagssache ant-
wortest Du mir gleich, ja?
Wie gehts Deiner Frau? Grpße Sie recht schön von mir und von den
Meinen, insbesondere Dich selber von
Deinem
noch älteren
KF
Wie wärs mit einer Subvention von Seiten des Unterrichts-
ministeriums für meine Märchenspiele? Für so etwas soll doch
Geld da sein - namentlich heute, wo es so viel Geld gibt!?