Fleischer, Max: Brief an Hugo Salus. Wien, 5.3.1928
Bücher herrlich ausstattet, für die Herausgabe der "Harfe Gottes"
ernstlich interessiert und Ihnen so ausserordentlich günstige Ver-
lagsbedingungen durchgesetzt zu haben. Wenn aber dem Verlag die
Subscriptionsliste oder ein anderer, von Ihnen zu weisender Weg,der
ihm jene Garantie bietet, die allein ihn bestimmen kann, Lyrik
zu verlegen, nicht gezeigt werden kann, müsste doch diese schöne
Sache in einem so fortgeschrittenen Stadium scheitern.
Unsere gemeinsamen Freunde in Prag hätten die Pflicht, für einen
Meister der Kunst so hoher Art alles zu tun, um durch die Ehrung
einer bibliophilen Ausgabe auch die allgemeine Ausgabe zu gewähr-
leisten.
Also nicht etwas, das Ihrer "Autor-Ehre" zugemutet wird, sondern
gerade etwas für Sie Ehrenvolles ist doch geplant!
Lassen Sie doch den Vorsitzenden der Prager Vereinigung meine
Briefe lesen. Ich bin überzeugt davon, dass er oder ein anderer
Freund es sich dann zur besonderen eigenen Ehre rechnen werde,inner-
halb unseres treuverbundenen Kreises und ausserhalb der Vereinigung
im Kreise Ihrer Verehrer in vornehmer Weise auf meinen Plan hinzu-
weisen. Die Subscription dürfte in wenigen Tagen so überzeichnet
sein, dass nicht einmal alle Subscribenten bedacht werden könnten
und dann mit der allgemeinen Ausgabe vorlieb nehmen müssten.
Der Verlag übernimmt das Buch lediglich unter den,
in wiederholten Besprechungen fixierten und Ihnen von mir genau
bekannt gegebenen Bedingungen, die das Ergebnis meiner Unnachgiebig-
keit sind, um Sie, verehrter, lieber Freund, möglichst günstig
zu stellen. Erschweren Sie mir daher nicht durch eine unzeitgemässe
und völlig ungerechtfertigte Empfindlichkeit die Verwirklichung