9. Nov. 1918
Liebe Helene und Elise, 
Ich danke Euch für Eure warmen Worte. 
Es ist furchtbar, zum Weiterleben verur-
teilt zu sein, mit dieser Wunde, die nie
aufhören wird zu bluten. Freilich haben
wir viele Leidensgefährten und alle Söhne
sind den Eltern teuer. Aber solche Kin-
der zu verlieren wie Walther und Hold,
so gottbegnadete, auserlesene Menschen,
gerade wenn das reiche Leben beginnen
soll - das ist doch wohl mehr, als man
ertragen kann. Man sagt mir, dass Franz
mich noch braucht. Da muss ich dann weiter,
mit gebrochener Seele. -
Es ist furchtbar, zum Weiterleben verur-
teilt zu sein, mit dieser Wunde, die nie
aufhören wird zu bluten. Freilich haben
wir viele Leidensgefährten und alle Söhne
sind den Eltern teuer. Aber solche Kin-
der zu verlieren wie Walther und Hold,
so gottbegnadete, auserlesene Menschen,
gerade wenn das reiche Leben beginnen
soll - das ist doch wohl mehr, als man
ertragen kann. Man sagt mir, dass Franz
mich noch braucht. Da muss ich dann weiter,
mit gebrochener Seele. -